Memorandum: Forschungsförderung Prävention

Memorandum: Forschungsförderung Prävention

Zusammenfassung

in Gesundheitswesen 2012; 74:526–532, DOI: 10.1055/s-0032-1323687:

Das Memorandum zur Forschungsförderung Prävention entstand im Rahmen des Förderschwerpunkts Präventionsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Es umfasst die gewonnenen Erkenntnisse zur Kooperation von Wissenschaft und Praxis sowie Empfehlungen zur Gestaltung zukünftiger innovativer, effektiver, praxisrelevanter sowie nachhaltiger Forschung zur primären Prävention und Gesundheitsförderung. Die Erfahrungen wurden über eine quantitative Befragung der Wissenschaftler/-innen und Praxispartner/-innen in diesem Förderschwerpunkt sowie über komplexe qualitative Methoden der strukturierten Großgruppenverfahren gewonnen. Zur Weiterentwicklung von Prävention und Gesundheitsförderung wird insbesondere die auf gegenseitiger Anerkennung und Vertrauen beruhende partizipative Kooperation von Wissenschaft und Praxis als notwendig erachtet. Wissenschafts- und Praxispartner/-innen sind bereits in der Konzeptions- und Antragsphase Teil eines gemeinsamen Forschungsprozesses. Dabei sollte der gegenseitige Dialog – sowohl untereinander als auch in Zusammenkunft mit den Forschungsförderern – unterstützt und durch eine gezielte Begleitung in Form eines Meta-Projektes verstärkt werden. Zur Gewährleistung der Praxis tauglichkeit sollte zusätzlich die Einbeziehung der Zielgruppen frühzeitig und partizipativ erfolgen. Bei dieser anwendungsorientierten Forschung bedarf es innovativer Forschungskonzepte, die dem Anspruch an Vorlauf sowie interner Flexibilität Rechnung tragen. Für eine aktive Forschungs-Praxis-Kooperation werden eine verbindliche Übernahme von Verantwortung auf beiden Seiten für notwendig erachtet sowie hinreichende Ressourcen zu ihrer Durchführung für Wissenschaft und Praxis benötigt; insbesondere für den Transfer und die Kommunikation der erzielten Forschungsergebnisse. Hinsichtlich der Erforschung der Nachhaltigkeit von Interventionen ist eine Forschungsförderung erforderlich, die durch ergebnisbezogenes Monitoring die Untersuchung langfristiger Resultate ermöglicht und somit Qualität und kontinuierliche Wirksamkeit gewährleisten kann. Zur Weiterentwicklung von Ansätzen und Konzepten der primären Prävention und Gesundheitsförderung ist zusätzlich eine grundlagenorientierte Forschungsförderung entscheidend. Zudem sollte für eine wirksame und nachhaltige Förderung der Gesundheit der Bevölkerung neben einer eigenständigen Förderung entsprechend der Health in All-Policies-Strategie der Einbezug der primären Prävention und Gesundheitsförderung in Forschungsprogramme zu Gesundheit, Soziales, Bildung, Arbeit und Umwelt erfolgen.

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gepostet von DGSMP veröffentlicht im Juli 2012